Solidarität, Mitgefühl, Fürsorge, Liebe treten auf, wenn das eigene Selbst dezentriert ist. Da unser Selbst eben nicht fest, getrennt und zentriert ist, werden wir, je mehr wir uns unserer ganzen Realität nähern, desto mehr, wer wir sind. Es ist das "Wir-Sein" in uns. Es ist ein Verstand, der dieses "Interbeing" erfordert. Es hat damit zu tun, wie real die Dinge sind, mit der Nicht-Unterscheidung zwischen dem intersubjektiven Netzwerk der Dinge in der Realität. Wenn es für das, was es ist, betrachtet, verinnerlicht, gelebt oder verkörpert wird, funktioniert es genau in dieser Art von Fürsorge und Sorge. Je mehr sich das fragile Selbst-Subjekt entwickelt, desto mehr Mitgefühl entwickelt es, weil es das ist was es ist. Je mehr die Öffnung für den Raum vorhanden ist, um den Anderen mitzufühlen oder sich um ihn zu kümmern, desto eher gibt es eine Art intrinsische Dezentriertheit und daher erscheint der Andere näher. Mitgefühl ist der natürliche Zustand dessen, was man wirklich ist.